Mit vier Startern ist Brandenburg bei der Bahnradsport-Weltmeisterschaft in Pruszkow (27. Februar bis 3. März) dabei. Wie stehen die Chancen von Emma Hinze, Eric Engler, Moritz Malcharek und Roger Kluge? Hier gibt’s den Check.
Emma Hinze (RSC Cottbus/ Track-Team Brandenburg): Die 21-Jährige gehört bei ihrer dritten WM-Teilnahme erstmals zum Kreis der Medaillenanwärterinnen – und das gleich bei allen Starts in Teamsprint (Mittwoch/mit Miriam Welte), Sprint (Freitag, 1.3.) und Keirin (Sonntag, 3.3.). In der abgelaufenen Weltcup-Saison fuhr die vierfache Junioren-Weltmeisterin reihenweise Top-Ergebnisse ein, wurde sechsmal Zweite. „Mit den Weltcups bin ich auf jeden Fall zufrieden. Ich versuche, mir bei der WM keinen Druck zu machen und einfach Spaß zu haben und die beste Leistung abzurufen“, sagte Hinze. Bundestrainer Detlef UIbel warnte vor zu hohen Erwartungen. „Die Weltcups sind nicht der Maßstab“, sagte er.
Eric Engler (RSC Cottbus/Track-Team Brandenburg): Der 27-Jährige zog sich im Südafrika-Trainingslager im Januar eine Muskelverletzung zu, ging deshalb nicht wie in den vergangenen Jahren mit Top-Form in die UWV. Nach zahlreichen vierten und fünften Plätzen (EM 2017, WM 2018) würde er nur zu gern diesmal den Sprung auf das Podium im 1000-Meter-Zeitfahren (Freitag, 1.3.) schaffen – das Niveau über den Kilometer ist aber in den vergangenen zwei Jahren enorm nach oben gegangen. „Wenn man sich anschaut, auf welchem Niveau die 1000-Meter-Rennen jetzt ablaufen, brauchst du einen perfekten Tag. Außerdem musst du das alles jetzt zweimal an einem Tag aufs Parkett bringen“, sagte Engler.
Moritz Malcharek (LKT Team Brandenburg/Track-Team Brandenburg): Hinter dem 21-Jährigen liegt ein starkes Jahr 2018. Bei den U-23-Europameisterschaften im August in Aigle/Schweiz gewann Malcharek hinter dem Briten Ethan Hayter die Silbermedaille im Omnium. Beim Weltcup-Auftakt in St. Quentin-en-Yvelines bestätigte der gebürtige Berliner seine gute Form und fuhr zum Sieg im Punktefahren. Im Omnium kletterte er in der Weltrangliste um fast 150 Plätze in die Top 20 der Welt. Lohn ist die WM-Nominierung im Mehrkampf (Samstag, 2.3.). „Es ist in der Vorbereitung nicht alles nach Plan verlaufen, deshalb sollten wir die Ziele nicht zu hochstecken“, sagte Malcharek, der zuletzt Knieprobleme hatte. Für Trainer Heiko Salzwedel wäre eine Top-10-Platzierung schon mehr als ein Achtungserfolg.
Roger Kluge (RK Endspurt 09 Cottbus/Lotto Soudal): Im Zweier-Mannschaftsfahren will Roger Kluge mit seinem Partner Theo Reinhardt den WM-Titel verteidigen. Nach den Leistungen im Winter bei EM, Weltcups und Sixdays gehört das Duo zum engsten Favoritenkreis – muss aber zunächst den Kampf gegen die Uhr gewinnen. Kluge reist direkt von der UAE-Tour an, die er mit seinem belgischen Lotto-Soudal-Team fährt und die am 2. März in Dubai endet. 3,5 Stunden vor dem WM-Rennen am Sonntag, 3. März, in Pruszkow soll Kluge in Warschau landen. „Genug Zeit, um noch zu essen und sich warm zu fahren“, sagte Kluge – vorausgesetzt der Flieger kommt pünktlich an. Für den 33-Jährigen ist es erst die sechste WM. Seine Bilanz bisher: Gold 2018 Madison, Silber 2016 Omnium und 2008 Madison, Bronze 2008 Scratch.